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Rewe im Testmodus: „deli am Markt“ kommt auch auf kleinen Flächen, wechselnde Designs für „Beste Wahl“

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Bitte verwechseln Sie das nicht: „Neu-Delhi“ ist die Hauptstadt Indiens, „deli – neu!“ dagegen Rewes aktuelle Strategie, seine Supermärkte mit Snacktheken aufzuwerten. Erstere lässt Besucher auf der königlichen Promenade Rajpath vom Rashtrapati-Bhavan-Palast zum India Gate promenieren. Die zweite lockt Günstigspeiser an der Leberkäsvitrine vorbei zur Bepilgerung in die angedockte Aufbackallee.

Und zwar nicht nur unabhängig vom neuen Ladendesign, das Rewe derzeit in mehreren Varianten testet. Sondern auch in Märkten, die eigentlich nicht viel Platz zu verschenken haben.

Zum Beispiel im neuen Rewe City, der vergangene Woche in Halle an der Saale auf übersichtlichen 1000 Quadratmetern mitten in der Stadt eröffnet hat (siehe Supermarktblog) – noch im alten Rewe-Ladendesign, das im Vergleich mit den deutlich rausgeputzten Testläden drinnen ziemlich fossil und dröge aussieht.

Schon am Eingang wirbt Rewe für das eingebaute Thekenbistro „deli am Markt“, das die bekannte eingeschränkte Speisenauswahl zu Discount-Kampfpreisen bereithält: Pasta für 3 Euro, Burger für 2 Euro, Bockwurst, Boulette und Leberkäs für 1 Euro. Günstiger geht nicht, leckerer schon. Aber offensichtlich sind die „deli“-Austüftler der Meinung, mit dem Billig-Lunch Kunden anlocken zu können. (Auch wenn das, ich wiederhole mich da gerne öfter, ü-ber-haupt nicht zum Nachhaltigkeits-, Öko- und Qualitäts-Image passt, um das sich die Supermarktkette sonst bemüht.)

Vor allem scheint sich die Idee durchzusetzen, den mit Aufbackwaren befüllten Brötchenknast von der Ladenfläche an den Eingang zu holen und dort mit dem „deli“ zusammenzulegen. Das spart Personalgerenne. Und die Kunden sind’s ja eh gewöhnt, Backwaren vor bzw. hinter der Kasse zu kriegen – nur halt nicht mehr in Bedienung vom Bäcker (bzw. „Bäcker“), sondern im Selbstangelverfahren aus der Gitterzelle.

In Halle ist der Übergang von der Theke zur Brötchenzuchtanstalt besonders anschaulich umgesetzt:

Das mag praktisch sein für alle, die nicht viel einkaufen wollen. Ob sich Rewe aber einen Gefallen damit tut, Kunden erst mit Niedrigpreis-Mittagessen anzulocken, und sie dann nicht mal mehr für Zusatzkäufe durch den Laden zu lotsen, ist eine andere Sache.

Und wenn die Kette weiter damit ernst genommen werden will, dass ihr ehrlich etwas daran liegt, unnötiges Plastik beim Einkauf zu vermeiden (wie mit der Abschaffung der Plastiktüten bzw. der Suche nach alternativen Verpackungen bei Obst und Gemüse), wäre es notwendig, Milka-Schokoladen-Donuts im Brötchenknast nicht mehr ausschließlich im plastikverschalten Vorratspack anzubieten. (Weil das nämlich die übrigen Bemühungen unglaubwürdig erscheinen lässt.)

Wie sehr Rewe sich derzeit im Testmodus befindet, belegt auch die Neugestaltung der Eigenmarke „Beste Wahl“, die gerade ihre Barockheit abgewöhnt kriegt. Neu gestaltete Pizzakartons ließen bereits vor einigen Wochen erahnen, dass das neue Design bunter und weniger streng ausfallen wird (siehe Supermarktblog).

Ganz zufrieden war man in Köln damit aber wohl noch nicht.

In der Tiefkühltruhe sind seitdem weitere Design-Varianten aufgetaucht, die darauf schließen lassen, dass die Neugestaltung entweder als fließender Prozess gestaltet ist. Oder dass man sich am Rivalen Edeka orientiert, der sich bei seiner Mittelmarke „Edeka“ erst gar nicht mehr auf ein einheitliches Design festlegt, sondern die Produkte je nach Sortiment unterschiedlich peppig verpackt.

Rewes Beste-Wahl-„Carne Steinofenpizza“ sieht auf Holzoptik foodgestyled jedenfalls schon wieder deutlich weniger nach dem knallbunten Penny-Discount-Design aus, das die Tiefkühlgeschwister daneben umhüllt.

Auch das neue Marken-Logo ist nochmal leicht angepasst worden. Der rote Blob durfte bleiben, unter dem Rewe-Schriftzug steht „BESTE WAHL“ nun aber in Großbuchstaben – jedenfalls auf den ebenfalls neu designten Müsli-Packungen, die ebenfalls auf Einheitlichkeit pfeifen (auf dem Foto: neu, alt, neu, neu).

Die Chancen, dass es zumindest bei der jetzigen Logo-Variante bleibt, stehen vermutlich nicht schlecht. Zumindest hat Rewe sie bereits in sein Eigenmarken-Erklärensemble aufgenommen, das von der Marktdecke baumelt und auf einen Blick einordnen soll, wodurch sich die unterschiedlichen Marken auszeichnen (Rewe Bio – „natürlich“, Rewe to Go – „schnell“, Rewe Regional – „nah“, ja! – „günstig“, Rewe Beste Wahl – „vielfältig“, Rewe Feine Welt – „besonders“).

Danke an Cheval A. und Marcel P. für die Hinweise!

Fotos: Supermarktblog"


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